Montag, 21. Januar 2013

Über den Autor

Roland Schimmelpfennig würde 1967 in Göttingen geboren. Er arbeitete nach dem Abitur als Journalist in Istanbul und begann 1990 seine Regieausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Nach der Ausbildung arbeitete er als Regieassistent und später als Mitarbeiter der künstlerischen Leitung an den Münchner Kammerspielen. Außerdem arbeitete er an der Berliner Schaubühne, dem Wiener Burgtheater und der Volksbühne Berlin.


Schimmelpfennig wurde von zwei Begegnungen zu „Der goldene Drache“ inspiriert. Zum einen fragte ein Rechtsanwalt aus dem Freundeskreis ihn, ob er sich vorstellen könnte, ein Stück über illegale Einwanderer und die Situation in den Abschiebegefängnissen zu schreiben und zum anderen gaben ihm zwei Mitarbeiterinnen von Riksteatern aus Stockholm den Auftrag für ein neues körperliches, narratives und surreales Stück im Stil von „Die arabische Nacht“. 
Die Verhältnisse im Abschiebegefängnis erschienen Schimmelpfennig jedoch als zu komplex, um sie für ein Stück zu nutzen, wohl aber interessierte ihn die Situation der illegalen Einwanderer „draußen“ in der scheinbaren Freiheit, in der sie keine Papiere, keine medizinische Versorgung haben, aber dafür die ständige Angst in der U-Bahn oder auf der Straße entdeckt zu werden.

Wichtig war für Schimmelpfennig auch die Frage, ob das Stück realistisch gar dokumentarisch oder surreal geschrieben sein sollte. Er entschied sich schnell für die surreale Variante, da die Umsetzung dieser Thematik für ihn eine mit „normalen Theatermitteln so nicht zu lösende Aufgabe“ sei.

»Mir ging es nie um Dokumentation. Das können Film und Fernsehen besser. Mir ging es um Verdichtung. Der ‚Drache‘ arbeitet mit den einfachen Mitteln der Ansage und der Verstellung und des ‚Vorspielens‘, aber das Ziel des Stücks ist nicht Distanz, sondern das Gegenteil: Nähe. Identifikation. Es geht darum zu ermöglichen, dass das Publikum den Figuren so nah wie nur irgend möglich kommt. ... Wenn aber ein Stück solche Haken schlägt wie der ,Goldene Drache‘ und einen hohen Puls der Szenenwechsel vorgibt – Einsteigen, Aussteigen, permanente Rollenwechsel, ständig neue Situationen, immer am Anschlag –, dann zeigt das Theater, dass es Theater ist und nichts anderes – in gewisser Weise ist das das Ende der Illusion« (Roland Schimmelpfennig)

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